Durch das „free rider“ Problem zwischen Staaten, die Probleme des Marktes Klimaschäden einzubeziehen und die hohe Unsicherheit privater Investoren wegen Informationsasymmetrien fließen nicht genug Investitionen in grüne Technologien und Unternehmen. Wie einleitend erwähnt, existiert derzeit noch kein der Öffentlichkeit zugängliches Portfolio, Fonds oder ETF für den Sektor Wasserstoff. Um Investitionsentscheidungen zu vereinfachen, soll diese Arbeit einen Überblick über wichtige Unternehmen, Technologien sowie die Stellung des Sektors im Markt geben.

Die zu beantwortende Frage ist, ob die Investition in ein Aktienportfolio im Wasserstoffsektor möglich und erstrebenswert ist.

Die Unsicherheit und Informationsasymmetrien bei Investoren können durch die Erstellung einer strukturierten Investmentidee abgebaut werden. Es wird eine „Earnings Momentum Strategy“ als Investmentansatz verfolgt. Die Strategie zielt darauf ab, am zukünftigen Gewinnwachstum des Sektors durch ein diesen darstellendes Portfolio, zu partizipieren.[1] Dieses Gewinnwachstum kann durch eine generelle Marktausweitung, eine Kostenreduktion oder durch erhöhten Absatz erzielt werden.[2]

Durch eine Technologie- und Sektoranalyse wird die erste Forschungsfrage, ob ein für diese Strategie nötiges Gewinnwachstum realistisch ist, geprüft werden. Die Frage wird anhand von drei Hypothesen beantwortet.

Die erste zu überprüfende Hypothese ist, dass Wasserstoff ein zukunftsträchtiger Energieträger ist, der eine Alternative zu bestehenden Energieformen darstellt. Im Anschluss daran soll festgestellt werden, ob im Wasserstoffsektor eine hohe Innovationstätigkeit herrscht, die zum potenziellem Gewinnwachstum führen kann. Zuletzt steht noch zur Debatte, ob das Marktumfeld günstig für das Durchsetzen der Technologien und Unternehmen im Sektor Wasserstoff ist.

Die Erkenntnisse aus der Sektor Analyse und die recherchierten Daten sollen zu einem Portfolio zusammengeführt werden. Die Asset Allokation wird ausschließlich in Aktien des Wasserstoffsektors und in Euro notierte Aktien vorgenommen. Hierfür ist in der zweiten Forschungsfrage zu prüfen, ob die Anzahl der Unternehmen, welche im Wasserstoffsektor tätig und öffentlich an einer Börse notiert sind, ausreicht, um ein trennscharfes Portfolio im Sektor Wasserstoff zu erstellen. Die erste Hypothese der zweiten Forschungsfrage ist, dass die Anzahl der öffentlich notierten Aktien im Wasserstoffsektor ausreicht, um ein Portfolio erstellen zu können.

Bei der Methodik zur Erhebung der Unternehmen im Sektor wird ein Bottom-Up Prinzip angewandt. Marktkapitalisierung und Lebensphase sind keine Auswahlkriterien, da diese die Auswahl in einem von Grund auf kleinen Sektor zu stark einschränken könnten. Die zweite zu prüfende Hypothese zur Beantwortung der Forschungsfrage ist, dass die Datenqualität der Quellen ausreicht, um ein trennscharfes Gesamtbild des Wasserstoffsektors ableiten zu können. Nach der Beantwortung dieser Fragen, soll auf den Ergebnissen basierend festgestellt werden, ob ein Portfolio aus öffentlich notierten Wasserstoffaktien für finanzielle Investoren nach nachfolgend definierten marktüblichen Qualitätskriterien erstellbar ist. Zur Beantwortung dieser dritten Forschungsfrage werden typische Ziele finanzieller Investoren definiert und anhand dieser Portfolien optimiert. Zur Überprüfung dieser Frage wird die Hypothese aufgestellt, dass ein beta-minimiertes Portfolio, ein Maximum-Ertrags Portfolio, ein Minimum-Volatilität Portfolio und ein Portfolio mit Maximaler Relevanz unter eingangs und nachfolgend definierten Einschränkungen erstellt werden kann. Zur Überprüfung der Zielerreichung und Optimierungswirksamkeit wird der Vergleich mit einem naiven Portfolio gezogen.


[1] Vgl. Ernst, D./Schurer M. (2015), S. 50.

[2] Vgl. Ernst, D./Schurer M. (2015), S. 50 f.